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Anwendung von Digitrax FX3 Effekten

Da ich mich auch mit den Eisenbahnen der USA im Modell beschäftige, benütze ich auch Decoder von Digitrax mit ihren Lichteffekten wie sie bein den Bahngestellschaften in den USA gebräuchlich sind. Dieser Artikel handelt mehr über die Effekte und weniger über den Umbau an sich. Im Gegensatz dazu ist meine Seite über den Umbau der E8 mehr ein Bastelartikel.

Um die Anleitungen für FX3 von Digitrax zu verstehen, ist es ratsam sich mit dem Hexadezimalsystem vertraut zu machen. Wikipedia ist wie üblich eine gute Quelle. Ich werde hier hexadezimale Ziffern mit 0x markieren und benütze die kleinen Buchstaben a bis f.
Beispiel: 196 = 12*16 + 4 = 0xc0 + 0x04 = 0xc4.
Digitrax verwendet die Buchstaben A b c d E F, wahrscheinlich weil sie sich so auf eine 7-Segmentanzeige darstellen lassen.

Die Digitrax Knowledge Base hat einen Artikel über Programming Decoders with Real FX Special Effects .... In diesem Artikel werden die Funktionskommandos der Digitalzentrale als F0 - F6 bezeichnet und die Ausgänge des Decoders (soweit vorhanden) als "Function". Die Effekte werden per Ausgang aktiviert, also per Kabel oder Lötanschluss. Ich bezeichne die Extraausgänge lieber als Aux. Also gilt folgende Tabelle:

CV NummerAusgang
49Aux0 vorwärts, weiss
50Aux0 rückwärts, gelb
51Aux1, grün
52Aux2, violett
53Aux3, braun
54Aux4, weiss/gelb
55Aux5, weiss/grün
56Aux6, weiss/blau

Wenn man also einen Effekt (sagen wir mal "blinkend") mit CV51 auf Ausgang Aux1 gelegt hat, dann blinkt dieser Ausgang auch wenn wir ihn später mit F3 aktivieren.


Die Zuordnung zwischen Funktionstaste und Ausgang wird dagegen mit dem NMRA function mapping bewerkstelligt. Digitrax und NMRA (Table 2) versuchen das in den verlinkten Artikeln zu erklären. Man beachte, dass nicht alle Ausgänge allen Funktionstasten zugeordnet werden können. F4 kann z.B. nur Ausgänge 2 und höher schalten.

Auch muss man wissen dass in den USA die meisten Zentralen einen Druck auf F2 als momentanen Puls (Horn) interpretieren, d.h. die Zentrale macht kurz F2 an und dann gleich wieder aus.

Beispiel: SD40-2 von Kato

Dazu gibt es eine Tauschplatine von Digitrax, DN163K1A (je nach Herstellungsjahr auch mit Suffix B und C, diese unterscheiden sich darin wo die Lötstellen für die Extraausgänge zu finden sind). Also zuerst die richtige Anleitung herunterladen, am einfachsten Google das Suchen überlassen, z.B. DN163K1A site:digitrax.com. Der Lötpad für Aux1 ist bei Variante A auf der Platinenunterseite zu finden. Da die Effekte von Digitrax für LED nicht sehr gut funktionieren, habe ich hier eine Mikrolampe verwendet. Solche sind aber recht empfindlich: Sie fangen erst bei 10mA an zu leuchten, bei 15mA haben sie ihre nominelle Leuchtkraft erreicht und bei 20mA segnet sie das Zeitliche. Also muss eine Konstantstromschaltung zwischengeschaltet werden. Aus der Komponentenrestekiste habe ich mir eine Schaltung zusammengebastelt. LED-Schaltung Die SD40-2 hat ja recht viel Platz dafür, so man braucht nicht mit SMD zu arbeiten. Die genauen Werte der Komponenten sollte man durch Experiment ermitteln da die Toleranzen recht groß sind. Bild Die Konfiguration ist mit CV51=0x27 (0x20: richtungsunabhängig ; 0x07: Gyralite) denkbar einfach. Es gibt zwar noch mehr Varianten des "Blinkens" aber Gyralite ist mein Favorit.

Allerdings hatte ich die Rechnung ohne die orginal-LED auf der Digitraxplatine gemacht. Die war genau an dem Platz, wo die kleine Glühbirne ins Führerhaus eintauchen sollte. Bild Also musste ich zuerst diese 3mm LED auslöten und mit einer kleineren 1,8mm LED ersetzen zwischen deren Beine die Glühbirne Platz findet. Im Führerhaus wird vorsichtig von Hand ein 1,3mm Loch gebohrt. Die Position habe ich nach Bildern des Vorbilds auf mittig und 3,8mm von der Hinterkante des Führerhauses geschätzt. Ein Schrumpfschlauchring innen (der mit dem Lötkolben geschrumpft wurde) und ein kleiner Ring außen, der nur aufgezogen wird, vervollständigen die Atrappe einer Blinkleuchte.


Bild


Was wäre all der Text hier über Effekte ohne ein kleines Filmchen, welches das Resultat zeigt:

Doch war alles war auch nicht ganz so einfach, wie es sich hier anhört. Während meiner Versuche haben drei der kleinen Glühlämpchen mit einem kurzen Aufblitzen ihr letztes Licht abgegeben.



Beispiel: SD70MAC von Kato

Die SD70MAC von Kato wird mit Beleuchtung der Ditch-Lights1 geliefert. Im Orginalzustand sind allerdings diese mit Lichtleitern mit der Hauptlampe verbunden. Um sie aber individuell ansteuern zu können, brauchen sie eine eigene Lichtquelle. Eine Digitrax Tauschplatine (hier DN163K1B) hat diese Extraausgänge, aber die Leuchtquellen muss man selber anschließen. Eine sehr pädagogische Anleitung gibt es im Netz unter Reality Reduced Episode #10. Da ich allerdings keine Lust habe, Glühlampen zu wechseln, habe ich diese mit verkabelten SMD LEDs ersetzt. Bild Das erschwert das Schrumpfschlauchen etwas und auch die Decoderfunktionen müssen angepasst werden. Darüber gleich mehr.

Im ersten Versuch habe ich die Ditch-Light LEDs an Aux1 und Aux2 angeschlossen, mit einem Widerstand von 2,2KOhm zum Pluspol. Alle Einstellungen wie im Beispiel von Digitrax: CV49=0x68, CV50=0x78, CV51=0x6a, CV52=0x6b. Doch war das Resultat sehr ernüchternd: Weder der Dimmeffekt der Hauptscheinwerfer (Rule 17) noch der Ditch-Lighteffekt waren sehr "erleuchtend". Wie es in der Anleitung steht, sind die Effekte mehr für Glühbirnen als für LEDs geeignet. Auch ändern von CV62 brachte da nichts; die LEDs sind einfach zu hell, auch in ihrer maximal gedimmten Einstellung. Obwohl Digitrax ihre Plug-in Platinen wie hier DN163K1B mit LED ausrüstet, sind die Effekte nicht für LED geeignet. "Rule 17" habe ich deswegen wieder aufgegeben (CV49=0, CV50=0), aber für die Ditch-Lights habe ich mir was einfallen lassen: Dazu verwende ich Ausgänge Aux3 und Aux4 ohne Effekte und die Ausgänge Aux1 und Aux2 mit Effekten.

Sehen wir uns das Schema für das rechte Ditch-Light an: Zeichnung Wenn hier Aux3 aktiv wird, geht das Ditch-Light an. Bei der Aktivierung von Aux1 geht das Ditch-Light wieder aus, weil dann der Strom nur über der Widerstand, nicht aber über die LED fliesst. Aux3 und Aux1 sind dann ja praktisch kurzgeschlossen. Bild
Am Pluspol des Decoders sind zwei SMD Widerstände v-förmig aufgelötet. Diese beiden Widerstände geben dann die Lötpunkte für die Kabel nach hinten zu den Aux-Ausgängen und nach vorn zu den LED ab.
Wenn nun wieder die Ditch-Lighteffekte im Decoder aktiviert werden, diesmal aber nur bei der Aktivierung von F2, so wie es nach der Tabelle im Digitraxartikel beschrieben wird, also mit CV51=0xea und CV52=0xeb, dann verdunkelt der Effekt die LED anstelle sie zu erhellen. In der tabellarischen Beschreibung von Digitrax fehlt also (kursiviert):

FX CV value
first digit (HEX)
How the FX effect generated will work
6xSpecial Logic for Fwd Ditch Light or Rule 17 dimming, function always on, effect when F2 active
ExAs 6x, but only on when effect is active, off otherwise

Diese Umkehrung des Effekts bewirkt, dass wenn ich die erste Hexziffer von CV62 vergößere, der Effekt stärker die Ditch-Lights verdunkelt, also den Effekt intensifiert. C, also z.B. CV62=0xc4 scheint mit ein guter Wert zu sein. Wenn man eine Zentrale mit PoM-Funktion besitzt, kann man über diese Programmierungsart einfach die Effekte testen.

Bild

Am Schluß noch einmal die Zusammenfassung der geänderten CVs:

CVWert hexWert dezimalErklärung
370x3048Mit F3 Aux3 und Aux4 beeinflussen
3800F4 wirkungslos schalten
510xea234Ditch-Light Effekt rechts Aux1
520xeb235Ditch-Light Effekt links Aux2
620xc4196Effekt Dunkelintensität und Schnelle
630x80200Effekt Dauer: 0x80 ~ 15sec
Während verschiedener Tests habe ich es nicht geschafft, auf die Ausgänge Aux3 und Aux4 einen Effekt zu setzen, obwohl die Beschreibung von Digitrax behauptet, dass die Effekte auf beliebige 4 Ausgänge setzbar sind. Mir ist es nur gelungen die ersten 4 Ausgänge (Aux0v, Aux0r, Aux1, Aux2) mit Effekten zu versehen. Deswegen muss ich bei einem Richtungswechsel die Ditch-Lights manuell ein- oder ausschalten. Ob dies ein Problem mit der Firmware in meinen Decoder oder meines Verständnisses ist, weiß ich nicht. Am Ende ist man immer wieder froh, wenn man das Gehäuse wieder zubekommt, besonders wenn es nicht die eigene Lok, sondern die meiner besseren Hälfte ist.


Dieses kleine Video demonstriert den Ditch-Light Effekt:



1) Ditch-Light:
Zwei Scheinwerfer auf der Höhe des Umlaufs, die bei Betätigung des Horns abwechseld blinken. Zur Erhöhung der Sicherheit an Bahnübergängen. In den USA müssen seit dem 31. Dezember 1997 alle Lokomotiven, die schneller als 20mph über Bahnübergänge fahren damit ausgerüstet sein. CFR 229.125